Unsere Bude wird nun voll. Heute kamen die letzten zwei Mädchen in unser Apartment. Da wäre zum einen Rachel (Tahiti). Sie hat soviele Sachen mitgebracht, das man denken könnte, sie braucht das Apartment für sich alleine. So viel Essen, sie hat glaube 3 Tüten Zucker!!! In der Küche wird es echt langsam eng. Der Kühlschrank quillt schon über, dabei hab ich nur das notwendigste gekauft.
Das andere Mädchen ist Melisa (Neuseeland). Sie kam mit ihrem Vater und zwei Schwestern, daher wusste ich erst gar nicht welche von den Mädchen nun hier bleibt. Kommt Anna heute Abend noch zurück sind wir 5 Mädchen in einem Apartment mit nur einem Badezimmer!!! Ich bin echt gespannt, wie das funktionieren soll. Ich bin echt froh, dass ich gerade in das Apartment gekommen bin. Unten bei den Jungs sieht es einfach nur eklig aus. Ansonsten ist das Wohnheim voll ok. In meinem Eingang lassen alle ihre Haustüren offen stehen, man kann in jede Wohnung laufen und trifft immer jemanden zum quatschen.
Gegen Abend, wenn es kühler wird, spielen die Jungs Fußball vor dem Haus und die Mädels sitzen auf der Treppe und unterhalten sich. Später gibt’s dann meistens noch Getränke dazu (welche kann sich jetzt jeder selbst überlegen).
Sasumi - 21. Feb, 10:39
Morgen beginnt mein erster Kurs an der Unitec: Supply Chain Management. Darauf wollte ich mich auch ganz vorbildlich vorbereiten. Mittlerweile hab ich schon mal rausgefunden welches Text book ich brauche und bis morgen gleich mal das erste Kapitel lesen muss. Das war aber erst der Anfang. Das Fach hat es echt in sich. Es gibt zwar keine Prüfung am Ende des Semesters dafür darf ich im Semester zwei Hausarbeiten schreiben, eine als Gruppenarbeit und eine alleine.
Da war ja das Proseminar an der TU im letzten Semester ein echter Scheißdreck dagegen. Unsere Hausarbeiten hier sollen zum einen die doppelte Seitenanzahl besitzen, werden in wesentlich kürzerer Zeit angefertigt und das ganze dann auch noch in Englisch. Kann ma bitte jemanden den deutschen Studenten sagen, dass sie den Himmel auf Erden haben: keine Anwesenheitspflicht, kaum Arbeit im Semester und dann so ne poplige Prüfung am Ende.
Und ich hab mir Sorgen gemacht, dass ich in der Vorlesung nicht mitkomme, da die erst Abends ist und dann auch gleich 3 Stunden am Stück. Ich hoffe nur mal, dass meine anderen 3 Kurse nicht auch so umfangreich sind. Nebenbei muss ich mich auch noch auf die Prüfungen in Deutschland vorbereiten. Und jetzt sagt nochmal jemand ich mache hier Urlaub.
Das Studiensystem in Neuseeland find ich aber trotzdem richtig Klasse. Hier gibt’s es viel mehr Möglichkeiten und Unterstützung als in Deutschland. An den Universitäten kann man nicht nur Degrees wie den Bachelor studieren, es gibt auch Diplomas (dauert 2 Jahre) und Certificates (1 Jahr). Meine Mitbewohnerin Nikita studiert hier für ein Jahr ein Certificate. Danach geht sie zurück nach Wellington studiert noch ein Jahr und dann ist sie auch schon auch schon fertig und kann arbeiten gehen, mit 20 Jahren. Das mach mal bitte einer in Deutschland.
Auch gibt es hier viel mehr Service Angebote, etwa das Learning Center (wo ich sicher Stammgast werde) . Dorthin kann man jederzeit gehen und nach Lernmethoden und alles rund ums Studium fragen. Wöchentlich werden Workshop zu allen möglichen Themen angeboten. Sie erklären einem sogar wie ein Taschenrechner funktioniert!!!
Exkursion über Neuseeland:
Neuseeland ist ein absolut fortschrittliches Land. Nur leider bekommt das kaum jemand außerhalb der Grenzen mit oder habt ihr schon mal groß was davon gehört:
Neuseeland war der erste Staat mit umfangreichen Sozialgesetzen
der erste Staat der Frauen ein uneingeschränktes Wahlrecht zugestand (1893)
der erste Atomfreie Staat (Schiffe mit Atomantrieb oder Atomwaffen an Bord dürfen nicht in einen neuseeländischen Hafen einlaufen. Das kam bei den Amis natürlich nicht gut an.)
Sasumi - 21. Feb, 05:54
Gestern ist das unfassbare passiert. Wir hatten keinen Strom im Apartment. Ich hörte nur wie Lärm im Wohnzimmer aufkam und mehr Leute durch die Gegend liefen als hier eigentlich wohnen. Niki kam mir ganz aufgeregt entgegen „their is no energy“.
Keine Bange, es war kein wirklicher Stromausfall. Unser Stromkonto war einfach nur leer.
Neben unserer Wohnungstür befindet sich ein netter kleiner Zähler in den wir fleißig Stromeinheiten laden. Diese werden leider nach einigen Tagen aufgebraucht. Dann muss über SMS (weswegen ich alleine aufgeschmissen wäre, da mein Handy hier immer noch nicht funktioniert) eine Nummer angefordert werden und in den Zähler eingetippt werden.
Nach 5 Minuten gab es wieder Strom und Niki konnte glücklich ihr Abendessen weiter kochen.
Auckland City
Gestern haben Niki und ich unsere Erkundungstour durch Auckland City unternommen. Wir sind mit dem Bus in die Stadt gefahren. Zuerst haben wir die Art Gallery besichtigt, die leider nur aus zwei Ausstellungräumen besteht. Dafür sind wir gerade richtig zur Führung gekommen. Ich muss sagen, mir fällt es noch sehr schwer über längere Zeit jemanden auf Englisch zu folgen. Außerdem unterlag ich einem Hörfehler. Die Dame sprach meiner Meinung nach die ganze Zeit von „marry man“. Ich dachte schon wieso es so wichtig ist ob der Mann verheiratet war. Als das Wort ständig auftrat wurde mir klar, dass sie Maori meinte. Hier zulande werden die o´s einfach mal weggekürzt.
Danach ging es zur Hauptattraktion Aucklands, dem Skytower. Von dort oben hat meine eine Wahnsinns Aussicht auf den Hafen mit den vorgelagerten Insel und allen Stadtbezirken Aucklands. Überall im Boden war Glas eingelassen. Man stand also mitten zwischen Erde und Himmel. Ansonsten sind wir noch am Hafen entlang spaziert. Leider ist Auckland eine eher kulturfreie Stadt, weswegen ich schon total auf Wellington fixiert bin, aber leider muss ich auf diese Erkundung noch viele Wochen warten.
Sasumi - 21. Feb, 05:52