Kultur

Samstag, 24. März 2012

Museentour Teil II

Hanoi als Hauptstadt besitzt natürlich noch einige mehr Museen als die paar, welche ich bisher erwähnt habe. Daher gab es noch einiges für mich zu tun. Ich bin nun einmal ein Museums-Junkie. Da gibt es das History Museum, ein schönes, orangenes Gebäude im Kolonialstil. Es ist nicht sehr groß und beherbergt die geschichtliche Entwicklung der Menschheit und vietnamesischen Kultur. Zu sehen gab es vor allem alte Steine, zusammen geklebte Keramiken und religiöse Skulpturen. Gefallen hat mir in diesem Museum eine Sonderausstellung über die Darstellung des Drachens in der vietnamesischen Kultur. Dort gab es silberne Becher und Schalen, sowie Keramiken mit Drachenmotiven zu sehen.
Gleich auf der gegenüberliegenden Straßenseite vom History Museum liegt das Revolution Museum. Wie der Name bereits verrät, wurde hier die Revolutionen des letzten Jahrhunderts widergegeben, die Befreiung von der französischen Kolonialherrschaft und den Kampf um die Eigenständigkeit von Vietnam. Von der Geschichte habe ich leider nicht sehr viel verstanden, da die Ausstellung größtenteils aus schwarz-weiß Fotografien und alten Zeitungsausschnitten bestand. Englische Erklärungen fehlten. Es wurden auch einige Gebrauchsgegenstände von Revolutionären und Politikern präsentiert, etwa ein Regenschirm. Hier war auch wieder in gehäufter Form Ho Chi Minh anzutreffen. Ich finde es immer schwierig ihn auf Fotos aus seinen jüngeren Jahren zu erkennen, auch deswegen da er damals noch nicht Ho Chi Minh hieß. Der frühere Präsident hatte in seinem Leben schätzungsweise an die fünfzig verschiedene Namen, da er größtenteils im Untergrund arbeitete und ständig seine Identitäten wechselte.
An einem anderen Tag war ich im Armee Museum, das in der Nähe vom Ho Chi Minh Mausoleum liegt und direkt gegenüber vom Leninpark. Das Museum besteht aus mehreren kleinen Gebäuden und einem Außengelände auf dem vietnamesische und amerikanische Kriegsgerätschaften, wie etwa Flugzeuge und Panzer, ausgestellt werden. Auch hier waren die englischen Erklärungen eher spärlich, weswegen es mir schwer fällt, die geschichtlichen Abläufe nach zu verfolgen. In der Ausstellung wurden neben Fotos und Besitztümern von Soldaten auch die Truppenbewegungen der Vietnamesen aufgezeigt.

Samstag, 17. März 2012

Museentour

Momentan bin ich dabei alle kulturellen interessanten Orte in Hanoi abzugrasen. Viele andere Praktikanten reisen durch Vietnam und das Hostel ist unter der Woche sehr leer. Aber ich darf momentan keine längeren Trips machen, da unser Projekt in einer heißen Phase ist. Also versuche ich hier in Hanoi jeden Tag interessant zu gestalten. Aber die Zeit hier geht auch so schnell vorbei. Ein paar Mal die Woche treffe ich mich mit Erik. Unser Deutschunterricht sieht mittlerweile so aus, das ich in ein Cafe zum zweiten Frühstück eingeladen werde. Wir über Gott und die Welt reden (Deutsch und Englisch gemischt), aber meistens erzählt Erik von sich und ich bringe ihm neue deutsche Wörter näher. Danach besuch ich ein Museum. Die Woche war ich ein ehemaliges Gefängnis besichtigen. Dieses wurde von den Franzosen zu Kolonialzeiten errichtet. Einige vietnamesische Männer und Frauen wurden dort und in weiteren Gefängnissen inhaftiert, wenn sie gegen die französische Kolonialherrschaft aufbegehrten. Die Gemeinschaftszellen sahen so aus, dass die Menschen nebeneinander sitzend an den Füßen gefesselt wurden.

Gefaengnis

Die Einzelzellen waren den zu Tode verurteilten vorbehalten. Hingerichtet wurden etwa revolutionäre Gruppenführer mit der Guillotine. Für inhaftierte Frauen gab es einen extra Trakt, in dem sie auch ihre Kinder „aufziehen“ konnten. Die Lebensbedingungen waren miserabel und es gab viele Todesfälle. In dem Gefängnis wurden zu Zeiten des Vietnamkrieges auch amerikanische Piloten inhaftiert.
Heute war ich gemeinsam mit Silke im Frauenmuseum. Ein ganzes Museum nur der Geschichte und Ehrung der vietnamesischen Frauen gewidmet, finde ich klasse. Es wurden viele Einzelschicksale jünger Frauen erzählt, welche im Vietnamkrieg in den Frauentruppen mitkämpften und hohe Positionen in der Guerilla Bewegung einnahmen. Da waren Mädchen dabei, die bereits mit 15 Jahren der Guerilla von Vietnam beitraten und mit 18 Jahren ganze Truppen befehligten. Ich fand das sehr beeindruckend. Weiter wurden auch die Anstrengungen der Frauen, die das „normale“ Leben während des Krieges am Laufen hielten. Reisbauer mit Gewehren auf dem Rücken, Frauen die ihre Familie in unterirdischen Tunneln versorgten, Ärztinnen die während ihrer Arbeit ums Leben kamen. Vietnam hat diesen Frauen viele Ehrentitel verliehen.
In einem anderen Teil des Museums wurden Hochzeitsbräuche und typische Kleidungen vorgestellt. Das interessante dabei ist, dass es in Vietnam eine Vielzahl ethnischer Minderheiten und Untergruppen gibt und jede dieser Bevölkerungsgruppen besitzt seine eigenen Traditionen und „Trachten“. Einige der Outfits hätte ich niemals Vietnam zugeordnet, sie erinnert mehr an Südamerika.

Women-Museum

Nach unserem Museumsbesuch machten Silke und ich den Supermarkt unsicher. Da gab es ja noch so viel zu entdecken und ich muss sowieso alle 3-4 Tage neues Wasser kaufen. In Vietnam kann man das Leitungswasser nicht trinken, daher muss man jeden einzelnen Liter extra kaufen. Also heißt es für uns Kanister schleppen. Als Alternative hab ich mir heute Tee besorgt. In Vietnam gibt es ausschließlich grünten Tee oder schwarzen Tee. In den Restaurants kann man Tee auch kalt erhalten mit Eiswürfeln, daher muss man bei der Bestellung immer dazu sagen, dass man einen heißen Tee möchte.

Samstag, 10. März 2012

Von Konfuzius bis Ho Chi Minh

Letzten Samstag war ein abwechslungsreicher Tag. Meine Buddy Julie hat mit mir eine kleine Sightseeing Tour durch Hanoi gemacht. Zuerst haben wir uns den Literatur Tempel angeschaut. Dabei handelt es sich um die erste Universität von Vietnam. Sie wurde vor rund tausend Jahren gegründet. Der Unterricht passierte auf den Lehren von Konfuzius.

Literatur-Tempel

Heute ist es keine Lehranstalt mehr, die Anlage wird aber gerne für Abschlussfeiern genutzt. Sie besteht aus mehreren tempelartigen Gebäuden, in denen sich heute viele Schreine befinden. Darunter auch Schreine für die drei prägendsten Könige von Vietnam. Diese drei haben die Entwicklung von Vietnam nachhaltig positiv beeinflusst und werden daher noch heute von der Bevölkerung verehrt.
Aber noch mehr wird der frühere Präsident Ho Chi Minh verehrt und geliebt. Ho Chi Minh war ein Revolutionär, der maßgeblich an der Selbständig von Vietnam beteiligt war. Als Nordvietnam 1945 seine Selbständigkeit erlangte, wurde Ho Chi Minh zum ersten Präsidenten ernannt. Er war ein sehr intelligenter Mann, sprach mehrere Sprachen, wie Chinesisch, Englisch, Russisch und Französisch, war aber auch ein sehr volksnaher Präsident. Er wurde auch Onkel Ho genannt und es gibt viele Fotos auf denen er mit Kindern abgebildet ist. Und das weiß ich alles, da wir im Ho Chi Minh Museum waren. Dort ist seine gesamte Lebensgeschichte abgebildet. Er war nie verheiratet, da er sich so ganz und gar auf die Entwicklung von Vietnam konzentrieren wollte. Bis zu seinem Tod 1969 war Ho Chi Minh Präsident von Nordvietnam. Ihm zu Ehren wurde das Ho Chi Minh Mausoleum in Hanoi errichtet. In diesem ist bis heute der aufgebahrte Körper von Ho Chi Minh zu betrachten. Das Mausoleum haben wir auch gesehen. Es wird akribisch von Polizisten bewacht.

Ho-Chi-Minh-Mausoleum

Auf der Rückfahrt zum Hostel sind Julie, ihr Freund und ich zu dritt auf dem Roller gefahren. Das ist natürlich prinzipiell verboten, aber man sieht es immer wieder im Verkehr von Hanoi. Auch muss ich immer wieder staunen was die Vietnamesen alles auf ihren Rollern transportieren. Abgesehen von ganzen Familien, werden da auch Matratzen, Käfige oder Berge von Waren drauf gepackt.

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