Erinnerungen und Pläne
Es ist schon wieder mehrere Monate her, dass ich Vietnam verlassen habe und die Aeroflot mich zurück nach Deutschland brachte. Die Umstellung hat einige Zeit gedauert. Ich hatte noch tagelang Jetlag, bin tagsüber einfach todmüde auf das Sofa gesunken. Ich war zutiefst überrascht wie lange es draußen hell blieb, denn in Deutschland war es Frühling geworden. Es war plötzlich überall so ruhig, kühl, geordnet und sauber und ich hatte unbändigen Appetit auf Reis mit gebratenen Tofu und Tomatensoße.
Mittlerweile sind alle Praktikanten aus Vietnam in ihre Heimat zurück gekehrt in ihr ursprüngliches Leben. Nur Karunesh ist nach wie vor in Hanoi und testen sein Glück bei den Frauen dort. Wir Praktikanten vom März/ April 2012 in Hanoi sind auch weiterhin über das Internet verbunden und schicken uns gegenseitig Grüße und Erinnerungen an die einzigartige Zeit in einem fremden Land. Mein Zimmer ist jetzt mit Postkarten und Mitbringseln aus Vietnam geschmückt und fast täglich trage ich den Schal, den mir Hiens Mutti zum Frauentag gescheckt hat.
Dieses Abenteuer ist vorüber, aber man muss nicht erst um die halbe Welt fliegen um etwas Neues zu erleben. Ich bin seit April schon wieder viel unterwegs gewesen, in Deutschland. An vielen Wochenenden unterstützte ich das Gewinnwachstum der Deutschen Bahn, besuchte Freunde und entdeckte neue Orte. Ich war in Frankfurt, Augsburg, Bremerhaven, Cuxhaven, Bremen, Rostock und Freiberg in Sachsen. Jeder dieser Städte hat ihren ganz speziellen Scharm. Aber ich wäre wohl nicht ich, wenn es mich nicht einmal wieder in die Ferne ziehen würde. Und oh welch Glück ich muss nicht mehr allzu lange warten. Bereits in zwei Monaten besteige ich einen Flieger und es geht wieder auf Reisen.
Geplant habe ich diese Reise schon seit Jahren in meinem Kopf. Wahrscheinlich bereits im Juli 2010, als ich gerade aus Neuseeland zurück kam, stand für mich fest, dass ich wieder im Ausland leben und Teil einer anderen Kultur sein möchte. Wohin es dieses Mal gehen sollte, war mir noch nicht klar. Eine Zeitlang dachte ich an Südafrika oder Kanada. Richtig Gestalt nahm der Plan erst an, als ich zum Masterstudium die Universität wechselte und mich erneut für ein Auslandssemester bewerben konnte. Ich bekam einen Platz im Schwedisch Kurs im Sprachenzentrum. Schwedisch zu lernen machte mir Spaß und fiel mir einfach. Die schwedische Sprache klingt, als ob eine Schnecke versucht Fränkisch zu sprechen mit einigen englischen Einflüssen. Von der zweiten Schwedisch Stunde keimte in mir die Idee mich für ein Studium in Schweden zu bewerben. Für alle die sich selbst noch nicht für ein Auslandsstudium an einer deutschen Universität beworben haben, sei gesagt, es ist nicht so einfach wie es sich anhört.
Bereits im vergangenen November begann ich damit Informationen einzuholen, in unserem Auslandsamt und der Fakultät nachzufragen, Dokumente zu sammeln und auszufüllen. Da Schweden ein sehr beliebtes Ziel bei Studenten ist und die Bachelorstudenten den Masterstudenten vorgezogen werden, war die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass ich einen Studienplatz an meiner Wunschuniversität bekommen würde. Daher entschied ich mich dafür, mich gleich für zwei schwedische Universitäten über zwei verschiedene Bewerbungsstellen anzumelden. Das hieß aber auch, dass ich zwei Bewerbungen mit verschiedenen Unterlagen zu unterschiedlichen Fristen fertig stellen musste. Das Ganze war also ein ziemlicher Aufwand mit viel Papierkram. Am langwierigsten war es ein Gutachten von einem Professor zu bekommen. Mein Professor war sehr wohl dazu bereit mir ein Gutachten auszufüllen, aber er war zeitlich sehr eingespannt und vergaß unser Gespräch wohl auch des Öfteren. So lief ich meinem Professor wochenlang hinterher, erinnerte ihn immer wieder an seine Zusage und kam mir schon wie ein ungebetener Schatten vor, bevor er sich kurz vor den Weihnachtsferien endlich für mich Zeit nahm.
Anfang Januar bzw. im Februar reichte ich meine Bewerbungen fristgerecht an der Uni ein und begann mit Daumen drücken. Bereits in Vietnam erzählte ich jedem, dass ich nach Schweden möchte und in Gina fand ich eine Gleichgesinnte. Sie war erst vor einem Semester dort gewesen und erzählte mich unzähligen Geschichten von dem Leben in Schweden und den Eigenarten der schwedischen Bevölkerung. Ich war regelrecht im Schwedenfieber, aber auf einer Rückmeldung von der Universität musste ich noch lange warten.
Im Mai stand es dann endlich fest. Ich durfte nicht nach Schweden. Die Enttäuschung hielt aber nicht lange an. Mir wurden zwei andere Studienplätze angeboten. Ich hatte die Wahl ob ich nach Turku in Finnland oder nach Maribor in Slowenien gehe, welche ich als Zweitwunsch angegeben hatte, und am besten sollte ich mich sofort entscheiden. Von beiden Ländern wusste ich im Grunde gar nichts. Ich brauchte mehrere Tage Zeit um die beiden Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Vieles sprach für Maribor, aber letztendendlich endschied ich mich für Turku. Ich hatte diese Universität in der Bewerbung mit angegeben, weil dort schwedisch gesprochen wird und das brachte mich wieder an den Ausgangspunkt zurück. Und so fliege ich in zwei Monate über Stockholm nach Turku in West-Finnland um dort für neun Monate zu leben.
Mittlerweile sind alle Praktikanten aus Vietnam in ihre Heimat zurück gekehrt in ihr ursprüngliches Leben. Nur Karunesh ist nach wie vor in Hanoi und testen sein Glück bei den Frauen dort. Wir Praktikanten vom März/ April 2012 in Hanoi sind auch weiterhin über das Internet verbunden und schicken uns gegenseitig Grüße und Erinnerungen an die einzigartige Zeit in einem fremden Land. Mein Zimmer ist jetzt mit Postkarten und Mitbringseln aus Vietnam geschmückt und fast täglich trage ich den Schal, den mir Hiens Mutti zum Frauentag gescheckt hat.
Dieses Abenteuer ist vorüber, aber man muss nicht erst um die halbe Welt fliegen um etwas Neues zu erleben. Ich bin seit April schon wieder viel unterwegs gewesen, in Deutschland. An vielen Wochenenden unterstützte ich das Gewinnwachstum der Deutschen Bahn, besuchte Freunde und entdeckte neue Orte. Ich war in Frankfurt, Augsburg, Bremerhaven, Cuxhaven, Bremen, Rostock und Freiberg in Sachsen. Jeder dieser Städte hat ihren ganz speziellen Scharm. Aber ich wäre wohl nicht ich, wenn es mich nicht einmal wieder in die Ferne ziehen würde. Und oh welch Glück ich muss nicht mehr allzu lange warten. Bereits in zwei Monaten besteige ich einen Flieger und es geht wieder auf Reisen.
Geplant habe ich diese Reise schon seit Jahren in meinem Kopf. Wahrscheinlich bereits im Juli 2010, als ich gerade aus Neuseeland zurück kam, stand für mich fest, dass ich wieder im Ausland leben und Teil einer anderen Kultur sein möchte. Wohin es dieses Mal gehen sollte, war mir noch nicht klar. Eine Zeitlang dachte ich an Südafrika oder Kanada. Richtig Gestalt nahm der Plan erst an, als ich zum Masterstudium die Universität wechselte und mich erneut für ein Auslandssemester bewerben konnte. Ich bekam einen Platz im Schwedisch Kurs im Sprachenzentrum. Schwedisch zu lernen machte mir Spaß und fiel mir einfach. Die schwedische Sprache klingt, als ob eine Schnecke versucht Fränkisch zu sprechen mit einigen englischen Einflüssen. Von der zweiten Schwedisch Stunde keimte in mir die Idee mich für ein Studium in Schweden zu bewerben. Für alle die sich selbst noch nicht für ein Auslandsstudium an einer deutschen Universität beworben haben, sei gesagt, es ist nicht so einfach wie es sich anhört.
Bereits im vergangenen November begann ich damit Informationen einzuholen, in unserem Auslandsamt und der Fakultät nachzufragen, Dokumente zu sammeln und auszufüllen. Da Schweden ein sehr beliebtes Ziel bei Studenten ist und die Bachelorstudenten den Masterstudenten vorgezogen werden, war die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass ich einen Studienplatz an meiner Wunschuniversität bekommen würde. Daher entschied ich mich dafür, mich gleich für zwei schwedische Universitäten über zwei verschiedene Bewerbungsstellen anzumelden. Das hieß aber auch, dass ich zwei Bewerbungen mit verschiedenen Unterlagen zu unterschiedlichen Fristen fertig stellen musste. Das Ganze war also ein ziemlicher Aufwand mit viel Papierkram. Am langwierigsten war es ein Gutachten von einem Professor zu bekommen. Mein Professor war sehr wohl dazu bereit mir ein Gutachten auszufüllen, aber er war zeitlich sehr eingespannt und vergaß unser Gespräch wohl auch des Öfteren. So lief ich meinem Professor wochenlang hinterher, erinnerte ihn immer wieder an seine Zusage und kam mir schon wie ein ungebetener Schatten vor, bevor er sich kurz vor den Weihnachtsferien endlich für mich Zeit nahm.
Anfang Januar bzw. im Februar reichte ich meine Bewerbungen fristgerecht an der Uni ein und begann mit Daumen drücken. Bereits in Vietnam erzählte ich jedem, dass ich nach Schweden möchte und in Gina fand ich eine Gleichgesinnte. Sie war erst vor einem Semester dort gewesen und erzählte mich unzähligen Geschichten von dem Leben in Schweden und den Eigenarten der schwedischen Bevölkerung. Ich war regelrecht im Schwedenfieber, aber auf einer Rückmeldung von der Universität musste ich noch lange warten.
Im Mai stand es dann endlich fest. Ich durfte nicht nach Schweden. Die Enttäuschung hielt aber nicht lange an. Mir wurden zwei andere Studienplätze angeboten. Ich hatte die Wahl ob ich nach Turku in Finnland oder nach Maribor in Slowenien gehe, welche ich als Zweitwunsch angegeben hatte, und am besten sollte ich mich sofort entscheiden. Von beiden Ländern wusste ich im Grunde gar nichts. Ich brauchte mehrere Tage Zeit um die beiden Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen. Vieles sprach für Maribor, aber letztendendlich endschied ich mich für Turku. Ich hatte diese Universität in der Bewerbung mit angegeben, weil dort schwedisch gesprochen wird und das brachte mich wieder an den Ausgangspunkt zurück. Und so fliege ich in zwei Monate über Stockholm nach Turku in West-Finnland um dort für neun Monate zu leben.
Sasumi - 18. Jul, 18:49