Dienstag, 23. Februar 2010

Erster Uni Tag

Nach eine halben Woche Eingewöhnungszeit sollte es jetzt auch mal in die Uni gehen. Dafür brauchte ich aber erst einmal Unterlagen. Bei uns zuhause gibt es Skripte, die von den Professoren herausgegeben werden und Bücher, falls man möchte, zur Vertiefung. Hier läuft das leider etwas anderes. Zu jedem Kurs wird vom Dozent ein Text Book angegeben. Plichtliteratur, die man sich entsprechen besorgen muss (heißt kaufen, wenn man nicht gerade in illegalen Gewerben unterwegs ist). Ich habe hier vier Kurse belegt, wie der Durchschnitt auch. Heißt also vier Text Books sind von Nöten. Eines Kostet ungefähr 100 NZ$ (etwas über 50€). Wir internationalen Studenten haben uns bei diesen hörenden Preisen ganz schön umgeschaut. Ich habe mir bisher nur ein Buch gekauft, bei allen auf einmal wäre ich glaube an der Kasse in Ohnmacht gefallen.
Dann gings auf zum ersten Kurs: Supply Chain Management. Erst einmal saß ich im falschen Raum. Und nein, ich bin sehr wohl in der Lage die Zahlen über den Türen zu lesen. Die haben einfach mal kurzerhand den Raum gewechselt. Da saß ich nun ganz verschüchtert zwischen all den vielen fremden Leuten und wunderte mich, was die für Bücher auspacken (hatte ich etwa gerade für 90 NZ$ das falsche Buch gekauft!?). Der Mann der vor uns auf und ab ging, hatte plötzlich auch einen anderen Namen. Also fragte ich mal nach und wurde von dem liebenswürdigen Dozenten in den richtigen Raum geführt. Ich kam also eine viertle Stunde zu spät zu meiner ersten Stunde.
Im richtigen Raum gings dann los mit Vorstellrunde. Wir sind im Kurs 12 Leute, absolut international gehalten (keiner stammt aus Neuseeland). Unser Lehrer Jamie ist voll in Ordnung. Die Kurse hier kommen nicht wie eine Vorlesung rüber, es ist eher wie eine offene Gesprächsrunde. Der Lehrer berichtet Fakten und bezieht die Studenten ein, fragt nach ihren Meinungen und Erfahrungen.
Es war sehr interessant. Jamie hat uns die Besonderheiten der neuseeländischen Geschäftswelt vorgeführt:
80% Prozent der neuseeländischen Unternehmen besitzen höchstens 20 Mitarbeiter und sind größtenteils Dienstleistungsunternehmen. Der nächste Absatzmarkt (Australien) ist 3000km entfernt. Abgenutzte Produkte werden zurück an China gesendet, da Neuseeland nicht einmal die Möglichkeit diese im Land zu verwerten und zu recyceln. …
Ich geb auch zu, dass ich beim besten Willen nicht alles verstanden habe. Ab und an musst ich mir mit viel Fantasie zu Recht reimen, was er mir gerade mitteilen möchte. Ich hab ihn die ganze Zeit hochkonzentriert mit großen Augen angestarrt um mitzukommen. Am schwierigsten ist es aber, die anderen Studenten mit ihren sehr unterschiedlichen Akzenten zu verstehen.


Mission deutsches Brot

Ich habe ja schon erwähnt, das es in Neuseeland nur eine Sorte Brot gibt (labbriges Toastbrot) und mit diesem möchte ich einfach nicht die nächsten 5 Monate zubringen. Daher her starte ich die Mission deutsches Brot. Da ich kein ordentliches Brot kaufen kann und mir auch keines schicken lassen kann muss ich mir halt selber welche zubereiten!!!

1. Phase: Das Rezept
Für Brot sind gar nicht soviele Bestandteile von Nöten: verschiedene Sorten Mehl (kann man auch sehr gut für Eierkuchen weiterverwenden), Wasser (kommt aus jedem beliebigen Wasserhahn), Hefe (bitte lieber Gott, lass die Neuseeländer Hefe im Supermarkt haben), Salz und Zucker (bereits vorhanden).
Man mische alles gut zusammen (wie ist noch fragwürdig), stecke den Teig in eine Backform (Auflaufform aus Glas tut es genauso) und schiebe es in den Herd.

2. Phase: Zutaten besorgen
Zu meinem Glück fehlt mir ja nur noch Mehl und Hefe, dass im hiesigen Supermarkt zu besorgen ist. Also einmal feste Daumen drücken, dass ich alles finde.

3. Phase: Backen
Dem sollte an sich nichts im Wege stehen, aber man weiß ja nie.

4. Phase: genießen
Oh ja, Brot, Brot, echtes, richtiges Brot!!!


Freizeitbeschäftigung

Ich hatte heute frei, Uni steht erst morgen wieder auf dem Programm. Für diesen Tag hatte ich mir sooo viel vorgenommen und bin doch zu nichts gekommen. Den Vormittag hab ich komplett mit telefonieren verbracht, erst mit Schatzi, deine meine lieben Elis, dann wieder Schatzi und dann ein Konferenzgespräch mit meinen guten Freunden Pierre und Sophie. Ich dachte schon, ich müsste vorm Laptop verhungern.
Dann hatte ich mir heute zur Aufgabe gemacht, das Sportcenter zu erkunden. Da ich im Village wohne ist das Sportcenter mit allen Kursen für mich kostenlos, also brav hingelaufen und angemeldet. Und ich kann sagen, es ist einfach cool. Der Fitnessraum hat die modernsten Geräte, es gibt Peronaltrainer und der Kursraum besitzt eine Glasfront, durch die man auf den Campus blicken kann. Ich hab dann gleich mal am Yoga Kurs teilgenommen. Das erstemal das ich Yoga gemacht habe und ich liebe es. Yoga ist eine Mischung aus Pilates, Rückgymnastik, Entspannungsübungen und aberwitzigen Verrenkungen. Danach fühlt man sich einfach super.
Der Abend ist dann noch ziemlich lustig verlaufen. Ich war im Nachbarapartment bei Margaux und Rowan und wir haben einen Mädchenabend veranstaltet. Fünf Mädchen die sich selbst und gegenseitig die Nägel machen, heißt also Pfeilen, über Farben diskutieren, Nägel anmalen und auswerten und das ganze für Hände und Füße. Ihr Mitbewohner David hat äußerst schnell und mit Bier bewaffnet das Haus verlassen. Ich laufe jetzt also mit glänzend, glitzernden Händen und lila Fußnägeln herum. Morgen wollen wir Mädels unsere neue Pracht in der Stadt beim Clubbing ausführen.

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