Dienstag, 20. April 2010

Osterferien in Sydney

Und wieder einmal sitze ich auf einem Flughafen. Meine Osterferien sind vorbei und für mich geht es zurück von Sydney nach Auckland. Eigentlich müsste ich mich gerade schon auf die Uni vorbereiten, aber ich hab mir mal nen extra Tag genommen.
Auf Auckland freue ich mich im Moment nicht wirklich, dafür war es einfach zu schön in Sydney. Jens hier zurück zu lassen und zu wissen, dass wir uns jetzt die nächsten vier Monate nicht sehen werden, fällt am schwersten. Ich vermiss ihn jetzt schon.
Meine Ferien waren absolut klasse. Sydney ist eine super Stadt.

Was ich und auch mit Jens alles unternommen haben:
• Shopping in Chinatown:
Chinatown ist das Shopping Paradis. Nicht etwa weil es besonders viele und schöne Geschäfte gibt, sondern da es günstiger ist. Im Einkaufszentrum gibt es eine ganze Etage mit Outletstores. Da gibt es Kleider für 50$ die früher mal 250$ gekostet haben (ich glaube den Preisschildern, da meist noch ein Kleid dieser gehobenen Preisklasse hängt). Ich war sehr nahe daran mir ein Blackburry zu kaufen, es gab dort ein Model für 250$ (im Vergleich: andere kosten um die 800$), das einzige was mich abgehalten hat ist, das es ausverkauft war. Ich habe ja vorher nicht geklaubt, dass man in Australien preiswert einkaufen kann, da dort einfach alles teurer ist, aber es lassen sich schon ein paar Schnäppchen machen.

• ANZAC Memorial
• Barrack Museum
• Botanic Garden mit Tropical House
• Sydney Opera House mit Führung:
Die Australier sind mit Recht Stolz auf ihre Oper. Gesehen habe ich sie gleich am ersten Tag, auf dem Weg zu Jens Unterkunft. Dazu fährt man mit dem Zug über die Sydney Harbour Bridge Richtung North Sydney. Von der Brücke aus sieht man sie dann. Es ist ein majestetischer Anblick, wie sie da auf ihrer Halbinsel, dem Fährenhafen von Sydney vorgelagert steht. Das Dach glänzt unter Sonne, je nach Tageszeit, von weiß, über beisch bis hin zu golden. Sie ist das Wahrzeichen Sydneys, die Harbour Bridge steht nur an zweiter Stelle.
Da Jens das Osterwochenende frei hatte, besuchten wir die Oper gleich gemeinsam. Dazu geht es von der Circular Quay Station vorbei an den Fährenanlegestellen entlang die Promenade bis ans Ende, wo die Oper auf einer erhöhten Plattform trohnt. Wir haben uns das innere der Oper auf einem Rundgang zeigen und erläutern lassen.
Die Baugeschichte der Oper ist sehr spannend. Als der Bau der Oper in den 50er Jahren begann, wusste niemand wie die erdachte Form umgesetzt werden sollte. Statistiker haben noch monatelang Test durchgeführt, wie die Dachkonstruktion halten könnte. Der niederländische Architekt hatte eine Bauzeit von 3 Jahren eingeplant. Schlussendlich wurden allerdings 16 Jahre benötigt und eine wesentlich größere Summe. Aufgrund der Überziehung der Zeit wurde der Architekt nach einigen Jahren vom australischen Staat sogar entlassen und durch einen anderen ersetzt. Er verließ danach Australien und kehrte nie wieder zurück.
Die Dächer werden von hunderten Betonstreben gehalten, die sehr nah beieinander liegen. Was mich aber am meisten erstaunte, war was auf dem Dach ist. Von weitem dachte ich immer es handelt sich um eine angemalte Stahlverkleidung, aber denkste. Das Dach der Oper ist komplett mit handtellergroßen, sich selbst säuberten Fließen gedeckt!!!
In der Oper befinden sich 3 Bühnen, auf denen gleichzeitig Vorstellungen gegeben werden können. Der Konzertsaal ist einfach phenomenal. Das Orchester ist in der Mitte platziert und das Publikum drum herum in verschiedenen Terrassen angeordnet. Durch die besondere Deckenkonstruktion ist der Klang auf jedem Platz gleich gut. Daher gibt es auch keine Preisabstufungen. Im Drama Theater, in welchem wir uns später King Lear von Shakespeare anschauten gilt das gleiche. Jeder Platz bietet eine gute Sicht. Die Foyers sind mit dicken Teppichen in kräftigen Farben, wie blau oder violett ausgelegt. Die Wände sind teilweise mit Holz verkleidet, oft sieht man aber auch den bloßen Beton und kann so gut die Betonstreben betrachten.
Direkt unter der Oper befindet sich eine Promenade auf der sich einige Restaurants und Shops befinden. Einen Samstagabend sind wir dort mit Freunden etwas trinken gegangen. Dies ist der beste Platz Sydney bei Dunkelheit. Hinter einem erstreckt sich die leuchtende Skyline von Sydney City, über einem erstrahlt die Oper und einem gegenüber gelegen verbindet die Sydney Harbour Bridge die zwei Teile Sydneys. An diesem Abend lag auch noch zusätzlich auf der andere Seite des Hafens ein riesiges Kreuzfahrtschiff. Wir waren somit komplett von Lichtern umgeben.

• Police and Justice Museum
• The Rocks Explorer Museum
• bummel und shoppen in The Rocks:
The Rocks ist ein Stadtteil Sydneys überhalb der City am Wasser gelegen. Früher haben dort vor allem einfache Arbeiter gelebt. Mittlerweile ist er modernisiert worden. Nach einem besuch im Museum, welches die Geschichte dieses Teils von Sydney erklärte sind wir ein wenig herum gebummelt. In einer Einkaufshalle haben wir Leuten zugeschaut, wie sie Bonbons per Hand machten. Auf dem Kunstmarkt betrachtet wir Gemälde, Schmuck und noch viel anderes. Ich habe meinen ersten Maiskolben am Spieß gegessen, mit Butter und Salz, richtig lecker. In einer Gallery haben wir wunderschöne Landschaftsfotografien entdeckt. Die Galleristinn hat uns die Entstehung jedes einzelnen Fotos erklärt (dessen Preise bei 1000$ aufwärts lagen) und Jens wollte mir einen Fotoband schenken. Das Problem war allerdings, dass das Porto nach Deutschland mehr gekostet hätte als die Bücher selber. Geld ausgeben ist in Australien einfach zu einfach.

• shoppen im Victoria Building:
Das Victoria Building ist das größte Einkaufszentrum was ich je gesehen habe. Es erstreckt sich über mehrere Gebäude einige Straßenblocks entlang und ist vor allem mit etwas exklusiveren Geschäften ausgestattet. Als Jens mit mir einmal hindurch laufen wollte, haben wir uns heillos verlaufen. Nach einem zweiten Versuch, traute ich mich schon gar nicht mehr in das Gebäude hinein, da man nie weiß wo man wieder heraus kommt und wie lange man dafür braucht.

• Aquarium
• bummeln und shoppen in Darling Harbour
• Art Gallery
• in Shakespeare’s King Lear im Opera House
• Wildlife Park in Blacktown:
Eine Besonderheit Australien sind seine Tiere, welche man sonst nirgends wo anders auf der Welt finden kann. Um diese bestaunen zu können, wollte ich in einen ganz besonderen Tierpark, nur für australische Tiere. Jens war auch einmal wieder von der Partie.
Als erstes begegneten wir den Wallabys (wie klein geratene Kängurus). Hier sind sie übrigens frei herumgelaufen und man konnte sie mit ein wenig Taktik auch anfassen. Da hab ich mir ein paar Blätter geschnappt und Wallabys angelockt um sie zu streicheln. Man darf sich nur nicht gleich alles auf einmal aus der Hand reißen lassen, sonst verlieren sie ganz schnell wieder das Interesse.
Eines der Wallabys fand meine Kamera ganz spannend (Jens hatte sie sich heute geschnappt, um selbst der Gefahr zu entgehen fotografiert zu werden) und hat sie einfach mal abgeleckt. Weiter ging es zu den Koala Bären. In jedem Gehege standen einige Stämme von…äh… in denen mehrere Koalas hingen und vor sich hin dösten. Die meisten waren am schlafen (aber wie die in diesen Positionen schlafen konnten ist mir unbegreiflich). Einen Koalabär gab es auch zum anfassen, wie knuffig die sind. Natürlich gab es auch Kängurus, die kleineren sogar wieder zum streicheln. Besondere Aufmerksamkeit fand eine Känguru Mutti aus deren Beutel das Kleine den Kopf herausstreckte. Immer wenn Mutti sich gebückt hat, machte das Baby seinen Hals lang um an das Gras auf der Erde zu kommen.
Es gab auch noch jede Menge anderer Tiere zu sehen: Emu, Dingo, Tasmanische Teufel, Bergwallabys und richtig große Kängurus, ein Salzwasserkrokodil (richtig großer Kerl, der sich mit offenem Maul gesonnt hat), weiße Kängurus, Fledermäuse und Flughunde, und jede Menge bunter Vögel. Das schöne war, dass wir einige dieser Geschöpfe bereits in Natura gesehen haben. Im Botanischen Garten leben 2000 Flughunde, die tagsüber von den Bäumen hängen und Nachts um die Oper schwirren. Papageien, Kakadus und andere farbenfrohe Vögel findet man in jedem Park Sydneys.

• World Championship of Triathlon:
Diesem Sportereigniss haben wir nur durch Zufall beigewohnt. Wir waren auf dem Weg zum Manly Beach, aber da diese Idee an einem sonnigen Sonntag alle hatten, war die Fähre überfüllt und wir hatten etwas Zeit bis zur nächsten. So sind wir in Richtung Oper spaziert. Doch an diesem Tag waren dort ungewöhnlich viele Leute und Absperrungen. Wir haben eine Weile gebraucht um zu begreifen, was dort vor sich ging: Die Weltmeisterschaft der Frauen im Triathlon. Und wir waren auch noch gerade zur richtigen Zeit gekommen um den Endspurt und die Siegerehrung mit zu erleben. Die Leute haben gejubelt sobald eine Läuferin vorbei kam, besonders natürlich bei den australischen. Gewonnen hat allerdings eine Sportlerin aus Chile, dahinter eine Neuseeländerin und die Australierin wurde nur Dritte. Die Stimmung war total mitreißend. Es ist total aufregend die Ereignisse die man gerade selbst erlebt auf einer riesen Leinwand übertragen zu sehen und sogar vom Helikopter aus aufgenommen. So saßen wir auf den Stufen der Oper und haben uns selbst betrachtet.

• Manly Beach
• Museum of Contemporary Art:
So schnell habe ich noch nie eine Kunstaustellung wieder verlassen. Über Kunst lässt sich ja nicht streiten, aber diese Bilder dort, haben mir überhaupt nicht gefallen. Es gab Viele Großflächige Farbflächen, große und noch mehr kleine Punkte, Streifen und Zacken und einige Aborigini artige Kunst.

• Susann Place Museum
• Powerhouse Museum
• mit Monorail gefahren
• Hunters Valley Weintour mit Mini Golf:
An Jens freien Tag sind wir mit einer geführten Tour ins Hunter Valley gefahren. Hunter Valley ist neben den Blue Mountain die Attraktion im Großraum Sydney. Es handel sich um das berühmte und landschaftlich schöne Weinanbaugebiet Sydneys. Daher waren wir auch auf einer Weintour.
Aber erst einmal mussten wir auf den Bus warten. Ich habe Jens noch nie so hippelig gesehen. Die ganze Zeit hat er die Straßen auf und ab geschaut und jedes sich bewegende Fahrzeug scharf ins Auge genommen. Ich sas einfach ruhig daneben und hab gewartet (wir hatten ja noch nicht bezahlt, also werden sie uns sicher nicht vergessen).
Dann ging es zwei Stunden Fahrt heraus aus Sydney. Hunter Valley ist ein schönes, grünes Fleckschen Erde mit schicken, beschaulichen kleinen Orten, echtes Vorstadt Feeling. Unser erster Stop war auch sogleich ein Winzer. Also rein in das Häuschen und ran an den Tresen. Da warteten auch schon Gläser und Weinliste auf uns. Und alsbald goss der Winzer uns das erste Gläschen ein und fing an Konvertion zu betreiben. Als ersten kamen die Sektsorten an die Reihe, danach trockene Weißweine, mehrere Rotweine, süße Weißweine und zum Abschluss noch einige Dessertweine. Oh mein Gott, ich hab noch nie so viel Wein getrunken, das waren 12 Sorten oder mehr und das schon vor dem Mittag essen.
Wie man es auf jeden Fall nicht machen sollte: Von jeder Sorte probieren und dann noch ausgiebig mit mehreren Schlucken, kein Wasser zwischen durch trinken und auch nichts essen. Wäre ich so vorgegangen, hätte mich Jens gleich nach der ersten Probe in den Bus zurück tragen können!!!
Ich bin zum Glück zaghafter an die Sache ran gegangen obwohl ich am Anfang noch den Willen hatte jeden Wein wenigstens einmal zu probieren um meine Ahnungslosigkeit zu beseitigen. Dementsprechend hatte ich danach auch ein leichtes Drehgefühl.
Aber die Weine waren spitze. Da war etwa dieser Rose Sekt mit einem Hauch von Rosen Geschmack, einfach göttlich. Ich habe so von dem Sekt geschwärmt, dass Jens mir heimlich eine Flasche davon gekauft hat. Ist das nicht süß?
Danach ging es direkt zum nächsten Weingut, gleich um die Ecke und es war gerade immer noch vormittags!!! Dieses Weingut war einfach traumhaft, wie eine spanische Finka, von Weinreben umgeben und bei schönsten, heißen Sonnenschein. Unsere Gruppe nahm auf der Veranda zur Kostprobe Platz. Der Winzer gab es uns eine Menge Information rund um den Wein: Herstellung, Lagerung, Verzehr und die anhaltende Diskussion Korken oder Schraubverschluss. Ich bin für Korken, wenn ich ein passendes IKEA Werkzeug bei mir habe.
Am besten schmeckte uns hier der rote Dessertwein, der in Verbindung mit einem Stück Schokoladenkuchen wie Schwarzwälder Kirchtorte schmeckte, so lecker.
Danach ging es endlich auch einmal zum Mittagessen!!! Sprich die anderen besuchten ein Restaurant, während Jens und ich uns auf dem Minigolf Platz vergnügten und unsere mitgebrachten Stullen aßen. Und schon ging es zur dritten Weinverkostung. (eine Weintour ist echt keine leichtes Vergnügen, es erfordert vollste Konzentration) Zum Abschluss kauften wir zwei uns noch zwei Dessertweine (ich steh nun mal einfach auf süßes). Nach einem kleinen Zwischenstop im Käsegeschäft ging es wieder zurück in die Stadt. Bis zum nächsten Tag wollte ich dann auch nichts mehr von Wein wissen.


• Blue Mountains und wandern im Regenwald
• im Kino für 17$ pro Person !!!

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