Dienstag, 3. April 2012

Süden

Kurz nach 6 Uhr morgens in Hanoi. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, aber ich bin schon auf den Beinen. Besser gesagt: ich befinde mich in der Wartehalle des Flughafens von Hanoi. Ich bin mal wieder auf Reisen. Ich bin jetzt bereits seit über 4 Wochen in Vietnam und habe davon die meiste Zeit ausschließlich in Hanoi verbracht. Jetzt wird es Zeit auch mal eine andere Seite von Vietnam kennen zu lernen. Und dazu fliege ich heute in den Süden. Genauer gesagt an die südlichste Insel von Vietnam, nach Phu Quoc. Diese Insel ist das letzte Stück vietnamesischen Land vor Kambodscha und soll traumhafte Strände besitzen. Außerdem herrscht dort im Süden ein anderes Klima. In Hanoi ist immer noch Frühling: angenehm warm, aber noch frisch. Auf Phu Quoc ist nach deutschem Maßstab Hochsommer, die scheinende Sonne produziert über 30 Grad, jeden Tag. Dementsprechend sieht der Plan auch so aus, dass ich die nächsten drei Tage mich sonnen, am Strand liege, schwimmen und schnorcheln gehe und mir die Insel in aller Ruhe anschaue. Danach geht es für mehr Kultur noch in die zweit wichtigste Stadt von Vietnam, nach Ho Chi Minh City.

Der Flug von Hanoi nach Ho Chi Minh dauert zwei Stunden. Ich fliege mit Air Mekong. Der Service steht denen deutscher Fluglinien in nichts nach. Es gibt das übliche Wurstbrötchen und einen Drink. Abgesehen von einer weiteren Dame bin ich die einzige Ausländerin an Bord. In Ho Chi Minh ist eine kurze Zwischenlandung eingeplant. Es ist schon spürbar wärmer und die neuen Fluggäste tragen auch sommerlichere Kleidung.
Als Gepäck habe ich den geliehenen Trekkingrucksack von Silke und eine Handtasche dabei. Jedes Kleidungsstück und Reisegut wurde sorgfältig ausgewählt. Das Gepäck wurde auf ein Minimum reduziert und nur das allernötigste mitgenommen. So leicht bin ich noch nie verreist. Quoc dauert nur eine halbe Stunde. Mir kommt das ganze eher vor wie Busfahren. Schon nach einer viertlen Stunde Flug erinnert mich die Aussicht ans Paradies: blau, türkises Wasser mit kleinen Inselchen versetzt. Da der Flughafen auf der anderen Seite der Insel liegt, überfliegen wir sie einmal quer. An so einem Ort bin ich zuvor noch nie gewesen. Die ganze Insel lässt sich vom Flugzeug aus einsehen. Sie ist überdeckt von Wäldern, kleine Städte am Wasser und lange Strände.
Der Flughafen besteht aus nur einer Landebahn und einem Gebäude. Das Flugzeug fährt direkt vor die Ankuftshalle. Im Flughafen warten bereits Leute um den wenigen Touristen ihre Hotels anzubieten. Ich versuche ersteinmal mich zu orientieren was nicht so einfach ist, wenn Vietnamesen auf einen einreden um Übernachtungen und Taxifahrten zu bewerben. Nachdem ich verlautbart habe, dass ich einen Roller mieten möchte, kommt auch schnell ein Angebot. Da ich kein Hotel vorher gebucht habe, bin ich flexibel. Ich möchte in meinen drei Tage die ganze Insel erkunden und dafür eignen sich nun einmal am besten ein Roller. Zum letzten mal bin ich Roller mit 18 Jahren gefahren, also schon eine kleine Weile her. Der vietnamesische Anbieter, der natürlich kein Englisch spricht, zeigt mir die wichtigsten Funktionen, drückt mir Helm und Karte in die Hand und los geht es. Die ersten Meter sind ungewohnt. Noch befinde ich mich in der Stadt, die direkt am Flughafen ist. Daher sind hier auch einige andere Leute auf den Straßen. Aber nach einigen Versuchen finde ich die Hauptstraße und fahre die Küstenstraße entlang. Auf der Meerseite reihen sie die Resorts und Hotels, die aber durch die kräftige Vegetation kaum einsehbar sind. Auf der anderen Straßenseite stehen kleine Wohnhäuser, Restaurants und Geschäfte. Nach ein paar Kilometern werden diese Gebäude immer seltener und dann hört die geteerte Straße auf. Ich wundere mich und denke, dass ich wieder einmal in die falsche Richtung gefahren bin. Die geteerte Straße endet schlagartig und geht in eine gesplittete Landstraße über.

Splitstrase

Ich fahre langsam weiter, aber bin mir erst sicher, dass es hier wirklich weiter geht als mir ein vietnamesischer Fahrer entgegen kommt. Kurz darauf erreiche ich eine Brücke, welche nur aus Holzbrettern besteht und nicht sehr vertrauenserweckend aussieht. Ich beobachte erst wie ein Auto und mehrere Mopeds die Brücke überfahren bevor ich sie überwinde. Ein vietnamesischer Fahrer spricht mich lachend an als er mein Zögern bemerkt.
Mittlerweile sitze ich an einem Sandstrand und lasse mir die Füße von den rauschenden Wellen umspielen. Das Wasser ist hier trübe und riecht stark nach Salz und Fisch. Würde mir hier noch eine Steckdose und eine Internetverbindung geboten, würde ich diesen Platz zu meinem neuen Büro erklären :)

Sasumi auf Reisen

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