Sonntag, 8. April 2012

Fortsetzung

Die Strecke von Bai Thom nach Doung Dong konnte ich schnell bewältigen, da hier eine augebaute vierspurige Straße ist. Das Verkehrsaufkommen ist hier allerdings auch nicht höher als auf den restlichen Landstraßen, so dass es riesen Spaß macht hier entlang zu rauschen. Rechts und links der Straße haben sich bereits viele Leute angesiedelt und man findet vermehrt Tankstellen. Sie warten wohl schon alle auf den erhofften Massentourismus. Sollte dieser eintreten, sollten sie sich aber etwas intensiver an die Verkehr richtlinien halten. Momentan fahren alle auf auf dieser Straße wie sie Lust haben und halten sich nicht an die Rechtsfahrweise, ich bin auch größtenteils auf der linken Straßenseite gefahren.
Das man sich einer Stadt nähert, spürt man schnell anhand der steigenden Anzahl an Vietnamesen auf der Straße. Als ich Doung Dong erreichte fing es gerade an zu Regnen. In dicken, kalten Tropfen fiel das Wasser vom Himmel.Eine Unterkunft zu finden stellte sich als nicht so einfach heraus. Ich fuhr die Straßen langsam entlang und lass die vielen Werbeschilder auf der Suche nach einem Hotel. Gerade als die Nacht hereinbrach fand ich an einer Hauptstraße ein Restaurant, welches preiswert Zimmer vermietete. Ich war der einzige Gast und die Mädels hatten ratz fatz mein Zimmer hergerichtet, mir einen Ventilator besorgt und mir ein Handtusch gereicht, damit ich mir den Schweiß und Dreck des Tages vom Körper waschen konnte.
In dieser Nacht zog ein Unwetter über die Insel, Der Regen hielt an und es gewitterte. Immer wieder wurde der Himmel von Blitzen erhellt und die Tropfen prasselten im regelmäßigen Rhythmus auf das Dach.

Mein dritterTag auf Phu Coc begann zeitig. Die Sonne schien in mein gardinenloses Zimmer und der Lärm der Straße drang hinauf zu mir. Ich wartete in meinem Zimmer bis es an der Zeit war Kina (China) vom Flughafen abzuholen. Sie kam erst heute nach, da ihr meine Abwesenheit von Hanoi zu lange war und sie nicht so viel Zeit in der Sonne verbringen wollte. Sie benahm sich auch anderes als ein europäischer oder amerikanischer Tourist. Kina hatte den ganzen Tag über ihr langarmiges Shirt an und beschwerte sich oft, wie warm es doch sei. Da Kina nicht schwimmen kann, hat sie auch keine Badesachen dabei und geht nur mit den Füßen ins Wasser.
Nach dem Kina angekommen ist, machen wir uns auf die Suche nach einem Unterkunft für heute. Wir fahren umher und schauen uns einige Hotels an. Und da passiert es doch tatsächlich. Auf einer schlechten, huckelingen, steinigen Seitenstraße bleibe ich mit dem Roller an einer Unebenheit hängen und wir stürzen. Kina ist zum Glück nichts passiert, aber da ich nur ein Kleid getragen habe wurden meine Beine in Mitleidenschaft gezogen. Am linken Bein habe ich mir das Knie aufgeschlagen und einige Schrammen und überall blaue Flecken. Aber das ist alles auch nicht weiter schlimm, es ist ja nicht das erste Mal in meinem Leben das ich stürze. Meine Wunden werden sofort in der nächsten Anlage versorgt. Wir ruhen uns dort noch eine Weile aus und nach dem ich Kina zehnmal versicherte, dass alles in Ordnung ist, machen wir uns wieder auf den Weg.
Am Schluss unserer Suche finden wir unser neues zuhause am Long Beach. Dabei handelt es sich, wie der Name schon ahnen lässt, um den längsten Strand der Insel direkt neben Doung Dong. Entlang der Straße stehen Ressorts, Hotels, Restaurants und Bars eng aneinander gedrängt. Wir entscheiden uns für eine Bungalowanlage mit Restaurant direkt am Strand. Für nur 22$ haben wir unseren eigenen kleinen Bungalow mit Bad nur 20m vom Meer entfernt.
Mit meinem verletzten Bein kann ich leider nicht mehr ins Wasser gehen, daher liege ich ausschließlich auf einem Liegestuhl und Sonne mich. Nach einer halben Stunde wird mir das allerdings bereits zu langweilig. Ich kann nicht verstehen, wie andere Menschen ihren gesamten Urlaub mit kaum etwas anderem verbringen können. Mir fällt es wirklich schwer einfach nur ruhig und entspannt dort zu sitzen und meine nähere Umgebung zu genießen.
Am späten Nachmittag, nachdem die Sonne ihre stechende Kraft verloren hat und Kina sich aus dem Schatten traut, unternehmen wir einen langen Spaziergang entlang des ganzen Strandes und begutachten alle Hotels. Da gab es schon einige richtig schöne, luxuriöse Anlagen. Die meisten der Hotels besitzen Restaurants und Bars am Strand, welche auch für externe Gäste zugänglich sind. So entschlossen wir uns unser Abendessen nicht in unserem eigenen, sondern in einem anderen Restaurant an paar Meter weiter den Strand herunter einzunehmen. Es war traumhaft. Wir saßen an kleinen Holztischen mit den Füßen im Sand, das Meer direkt vor uns. Über unseren Köpfen hingen leuchtende Lampions in Lotusform und die Wellen rauschten in unseren Ohren. Nur die Mücken zerstörten diese Idylle.
Später saß ich noch ein wenig in unserem Restaurant und spielte auf meinem Laptop. Die kleine Tochter (ca. 3 Jahre) der Besitzerin kam zu mir und schaute fasziniert auf meinen Rechner. Dann entschied sie wohl mitspielen zu wollen und kletterte auf meinen Stuhl und setzte sich auf meinen Schoß um mit ihren kleinen Fingern auf meinem Laptop herum zu klicken. Mit großen, staunenden Augen verfolgte sie gespannt was aufgrund ihres Klicks passierte. Und dann entdeckte sie den Ausschalter.

Saigon

Am nächsten Tag ging für mich die Reise weiter. Kina blieb noch einen Tag länger auf Phu Coc Island und wollte am Nachmittag einen Ausflug unternehmen um Sao Beach zu besuchen. Wir zwei genossen noch gemeinsam ein leckeres Frühstück. Da leider an diesem Morgen der Strom am Strand ausgefallen ist, musste ich leider auf meinen täglichen frisch zubereiteten Früchte Shake verzichten. Stattdessen gab es eine Eisschokolade (mit Eiswürfeln und nicht mit Speiseeis) und einen leckeren Bananen Pancake. Nach dem Essen machte ich mich ein letztes Mal mit meinem Roller auf zum Flughafen. Mittlerweile kannte ich den Weg durch die Stadt und übte mich ein wenig im hupen. In den letzten Wochen habe ich das Fahrverhalten der Vietnamesen beobachtet und in dem ständigen gehupe einen tieferen Sinn entdeckt. Dieses scheint nicht der Lärmbelästigung zu dienen, sondern der Warnung anderer Verkehrsteilnehmer vor der eigenen Person. Vor dem Überholen wird gehupt, genauso wie vor dem abbiegen oder auch wenn ein Fußgänger im Weg steht. Da ich mich in einem fremden Land gerne anpasse, hab ich auch mächtig auf die Hupe gedrückt.
Der Flug nach Ho Chi Minh City war wieder nur ein Katzensprung. Ho Chi Minh City oder auch kurz HCMC geschrieben oder auch wie in alten Zeiten Saigon genannt, ist meiner Meinung nach die heimliche Hauptstadt von Vietnam. Jeder Reiseführer weiß zu berichten, dass Saigon und Hanoi sich unterscheiden, aber mir war nicht bewusst wie groß dieser Unterschied wirklich ist. Saigon ist eine pulsierende, moderne Metropole, dagegen wirkt Hanoi als ob die Zeit stehen geblieben ist. Diesen Eindruck gewinnt man als erstes bereits bei dem Blick aus dem Flugzeugfenster. Die Innenstadt von Saigon fällt durch ihre vielen Hochhäuser aus. Alles neue Gebäude, hauptsächlich mit Glasfassaden, welche an Frankfurt am Main erinnern. Weitere Eindrücke konnte ich auf der halbstündigen Busfahrt vom Flughafen in die Innenstadt gewinnen. Die Stadt wirkt viel grüner und freundlicher als Hanoi. Es gibt viele Parkanlagen und Bäume am Straßenrand. Die Straßen sind breiter.

Sasumi auf Reisen

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