Samstag, 1. Dezember 2012

Weihnachtsmarkt

Leise rieselt der Schnee... In Turku ist es kalt geworden und vor wenigen Tagen ist der Schnee wieder gekehrt. Erst bedeckte er nur leicht die Wege und Wälder, doch mittlerweile ist Turku von einer dicken Schneeschicht eingebettet. Im Moment sind es tagsüber -10 Grad und nachts bis zu -15 Grad. Außer dem Schnee ist auch die weihnachtliche Stimmung aufgekommen. Schon seit Wochen beobachte ich wie überall die Geschäfte und Straßen weihnachtlich dekoriert werden. Besonders in Oslo ist mir das aufgefallen. Überall waren bereits Mitte November Lichterketten aufgehängt und anderer leuchtender Schmuck angebracht. Zum Glück wurde noch darauf verzichtet alle Lämpchen im Dunklen anzuschalten. In Turku ist die Dekoration der Stadt etwas sparsamer ausgefallen. Der Höhepunkt ist der große Weihnachtsbaum direkt vor dem Dom.

Weihnachtsmarkt

Am 1. Dezember war ich auf unserem Weihnachtsmarkt, welcher gegenüber dem Dom an den Wochenenden aufgebaut wird. Der Weihnachtsmarkt hier unterscheidet sich doch in einigen Punkten von den typischen deutschen. Eine Reihe von Ständen schlängelt sich auf beiden Seiten des Marktes entlang. Die Stände sind allerdings kleiner als in Deutschland und keine so schönen Holzhütten wie etwa in Erfurt. Angeboten werden vor allem handgefertigte Waren: Weihnachtsdeko, Keramiken, Woll- und Holzartikel. Andere Ständer verkaufen Brot, Kuchen oder Wurst. Getränke- und Essensstände sind in wesentlich geringerer Anzahl als in Deutschland vorhanden. Das typische Weihnachtsgetränk ist Glögi. Das ist eine Art süßer Kinderpunsch mit Mandelsplittern und Rosinen. Es gibt ihn auch mit Alkohol, aber dieser ist nur in den Alkoholgeschäften erhältlich und wird nicht auf dem Weihnachtsmarkt ausgeschenkt. Eine typische Speise ist eine Art Milchreis mit Zucker und Zimt. Diesen konnte ich erst wenige Tage zuvor probieren. Alle Austauschstudenten aus meinem Haus waren von den Pflegern ins Nachbarhaus, also das Altenheim eingeladen wurden. Es gab Glögi und den Weihnachtsmilchreis, Kaffee und ein anderes typisches Weihnachtsgebäck mit Pflaumenmus. Die Bewohner des Altenheims saßen alle an langen Tafeln und beäugten uns Studenten ganz gespannt. Wir standen ein wenig befremdlich im Raum und aßen unseren Milchreis. Ganz im Gegensatz dazu trat unser Wohnheimtutor Ossi (das ist sein richtiger Name) auf als ob er zuhause wäre, aber er konnte sich ja auch im Gegensatz zu uns mit den Leuten unterhalten. Es gab ein paar finnische Weihnachtslieder und auch einen kleinen Markt mit Selbstgemachtem.
Weitere Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt waren Schokoäpfel, geräucherter Fisch und Bratwurst, welche auf einem interessanten selbstkonstruierten Grill gebraten wurden. Und natürlich war auch der Weihnachtsmann mit seiner Frau und Wichteln anwesent. Die Kinder stellten sich alle brav an um dem Weihnachtsmann ihre Wünsche vortragen zu dürfen. Der Markt hatte allerdings nur bis 17 Uhr geöffnet. Danach ging es auf die andere Straßenseite. Eine große Anzahl der Leute sammelte sich um den Weihnachtsbaum. Sie wollen gespannt miterleben wie der Baum das erste Mal im Glanz der vielen Lichter erstrahlt. Der Weihnachtsmann trat auf und Kinderchor sang seine Lieder. Das Anschalten der Lichterkette habe ich leider nicht mehr miterlebt, da mir die Füße abgefroren waren und die Kälte nicht mehr aushielt.

Weihnachtsmann

Mit dem Dezember kommt auch die Zeit des Abschieds. Das Semester neigt sich langsam dem Ende und nach und nach reisen die Austauschstunden nach Hause, für die Meisten ohne Rückkehr. Auf unserem Flur ist das erste Mädchen nach ihrer letzten Prüfung heimgereist. Zuvor gab es noch ein schönes Weihnachtsabschiedsessen. Jeder hat ein wenig zum kochen beigetragen und so gab es ein internationales studententypisches Essen. Als Hauptspeise gab es Käsemakaroni gefolgt von Pfannkuchen. Zum Abschluss noch allerlei Weihnachtsplätzchen.

Auf meinem Terminkalender stehen noch zwei Reisen bevor es vorerst wieder zurück nach Deutschland geht. Heute geht es in den Norden nach Lappland. Am Abend fahren wir mit Bus los. Dieses Mal bin ich nicht alleine unterwegs, sondern auf einer Reise des ESN (European Student Nation) mit über 80 anderen Austauschstudenten. Das erste Ziel ist Rovaniemi, die Hauptstadt von Lappland. Sie liegt direkt auf dem arktischen Zirkel. Danach geht es noch weiter in den Norden bis kurz vor Inari ins Skigebiet Saariselkä. Dort wohnen wir die Woche über in Ferienhäusern und können jeden Tag an anderen Ausflügen und Aktivitäten teilnehmen. Alle hoffen natürlich die Nordlichter zu Gesicht zu bekommen.

Sasumi auf Reisen

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